Martin Schönfeld

Martin Schönfeld (Jg. 1891) wurde wie sein zwei Jahre älterer Bruder Max in Rösehöfe 7 - damals eine selbstständige Gemeinde des Kreises Bückeburg – geboren. Die beiden Brüder wuchsen hier auf. Martin besuchte die Volksschule der Gemeinde Beeke und erlernte dann den Beruf des Schlachters. Er nahm als Frontsoldat am 1. Weltkrieg teil.
1926 heirateten Max Schönfeld und seine Frau Frieda (Jg. 1892), geb. Hammerschlag (Jg. 1892), aus Felsberg, Schwalm-Eder-Kreis. 1930 wurde ihr Sohn Manfred  geboren.
Friedas Bruder Lutz Hammerschlag hatte frühzeitig die veränderte politische Lage nach der Machtübernahme durch Hitler am 30. 01.1933 und die Gefahr, die dadurch der jüdischen Bevölkerung drohte, erkannt und flüchtete daher noch im selben Jahr nach Argentinien. Er arbeitete dort in der Landwirtschaft. Vor dem Hintergrund der zunehmend schwieriger werdenden Situation für Juden im nationalsozialistischen Deutschen Reich schrieb er 1937 seiner Schwester Frieda, dass er mit  seinem  Arbeitgeber namens Estanciero gesprochen habe und dieser bereit sei, im Falle der Flucht  ihrer Familie nach Argentinien für diese zu bürgen. Für die Familien von zwei anderen Schwestern mit insgesamt 10 Personen hatte der Arbeitgeber bereits Bürgschaften übernommen.
Martin und Frieda nahmen dieses Angebot an; es wurde eine Einreiseerlaubnis für Argentinien erworben. Die dreiwöchige Überfahrt ab Hamburg begann am 01. 12. 1937. In Buenos Aires musste Familie Schönfeld zunächst in ein Internierungslager. Insgesamt wurde auf diesem Wege 13 Menschen aus Friedas Familie vor dem Holocaust gerettet.
Martin und Frieda Schönfeld starben 1970 im Alter von 79 Jahren bzw. 1978 mit 86 Jahren in Buenos Aires.