Gertrud Rosenfeld
Name:
Gertrud Rosenfeld
geb. Wolf
Alternative Namen:
-
Geburtsdatum / -ort:
18.08.1899
in Stadthagen
Wohnort:
Stadthagen
Beruf
-
Verwandschaftsverhältnisse:
s. Familientafel Rosenfeld
Emigration am / nach:
-
-
Deportation am / nach:
28.03.1942, Trawniki
- , Piaski, Ghetto /
-
Anderes Schicksal:
Für tot erklärt.
Todesdatum: / Todesort:
- , verschollen
Anmerkung:
Osttransport 11 von Berlin aus nach Trawniki - Piaski. Todesdatum 1944 od. 1945, Todesort Trawniki oder ein Vernichtungslager in der Nähe.
Quellennachweis:
-
Gertrud Julia Rosenfeld, geb. Wolf, kam als jüngstes von vier Kindern des Ehepaares William und Bertha Nathan Wolf am 18. August 1899 in Stadthagen zur Welt. Ihr ältester Bruder Adolf starb als deutscher Soldat im Ersten Weltkrieg. Sie selbst, ihre Schwester Paula Lilienfeld und ihr Bruder John Wolf wurden von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet.
Ihre Kindheit verbrachte Gertrud mit ihrer Familie im Haus Am Markt 6. Sie besuchte die örtliche Bürgertöchterschule. Am 2.September 1921 heiratete sie den 1887 geborenen Paul Hugo Rosenfeld. Dieser hatte bis mindestens 1915 in Aachen gelebt. Er war in der Textilindustrie tätig. Das Ehepaar hatte zwei Kinder, die beide in Aachen zur Welt kamen: Lotte Rosenfeld wurde 1922 geboren, Kurt Adolf Rosenfeld 1929.
Am 26. Mai 1930 erlag Hugo einem Herzinfarkt. Noch im selben Jahr zog seine Frau Gertrud mit ihren Kindern zurück nach Stadthagen, wo sie auf die Unterstützung durch ihre Familie zählen konnte. Hier wohnte Gertrud in der Westernstraße 12 zur Miete.
1938 zog Gertrud mit ihren Kindern von Stadthagen nach Berlin, da den Kindern der Besuch der Stadthäger Schulen verwehrt worden war. Gertrud Rosenfeld erhoffte sich von den ausländischen Konsulaten in der Hauptstadt Hilfe bei der Organisation einer sicheren Ausreise aus Deutschland. Gertrud konnte ihre Kinder vor den Nationalsozialisten retten: Lotte Rosenfeld gelangte im Juni 1939 nach England. Im August 1939, nur eine Woche vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, kam Kurt Rosenfeld mit einem der letzten Kindertransporte nach England.
Am 28. März 1942 wurde Gertrud Rosenfeld im Zuge des „Ost-Transportes 11“ in das Piaski Luterskie-Ghetto im damaligen Distrikt Lublin in Polen deportiert. Am 30. März 1942 erreichte der Zug das Arbeitslager Trawniki. Die Deportierten des „Ost-Transportes 11“ blieben jedoch nicht dort, sondern mussten vom Bahnhof aus den zwölf Kilometer langen Weg in das Ghetto Piaski mit ihrem Gepäck zu Fuß bewältigen.
Von den 973 deutschen Juden, die im “Ost-Transport 11” deportiert worden waren, überlebten nur drei den Krieg. Es ist nicht bekannt, an welchem Ort, zu welchem Zeitpunkt und auf welche Weise Gertrud Wolf Rosenfeld starben.