Erich Rosenfeld

Name:

Erich Rosenfeld

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

23.05.1904
in Stadthagen

Wohnort:

Stadthagen

Beruf

Kaufmann

Verwandschaftsverhältnisse:

s. Familientafel Rosenfeld

Emigration am / nach:

00.08.1936
Israel

Deportation am / nach:

-
- /

-

Anderes Schicksal:

-

Todesdatum: / Todesort:

25.07.1983, Hedara/Israel

Anmerkung:

Beabsichtigt 1936 Emigration nach Palästina, wanderte 1936 nach Palästina aus, nannte sich dort Israel Mosche Rosenfeld

Quellennachweis:

StABü L 102 a Nr. 1781

Erich Rosenfeld wurde am 23. Mai 1904 als Sohn Moses und Bertha Rosenfelds, geb. Hahn, und als Ernsts Zwillingsbruder in der Wallstraße 3 in Stadthagen geboren. Nach der Volksschule besuchte er das Realprogymnasium in Stadthagen. Anschließend absolvierte er bis 1923 eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Nach vielen berufsbedingten Wohnortwechseln (Sandstedt, Aachen, Lobitten, Asendorf, Hannover) kehrte er immer wieder nach Stadthagen zurück. Den Beruf als Reisender musste er 1934 wegen seiner jüdischen Abstammung aufgeben. 1934/1935 betätigte sich Erich Rosenfeld als landwirtschaftlicher Lehrling ohne Einkommen. Vor diesem Hintergrund entschloss er sich, nach Palästina auszuwandern.
Das gelang schließlich im August 1936. Dort angekommen, erkrankte er Ende Oktober 1936 an Dysenterie (Ruhr). Danach war er als gering entlohnter Gelegenheitsarbeiter im Straßenbau und als Landarbeiter auf Orangenplantagen tätig. Am 19. Mai 1946 heiratete er Hanna Sonnheim, die am 9. März 1908 in Münchweiler geboren worden war. Ihr gemeinsamer Sohn Seev kam am 30. Dezember 1946 in Haifa zur Welt. 1958 arbeitete Erich Rosenfeld als Sackhändler in Pardess Hanna.
Seit 1948 war er immer wieder krank. Im März 1955 bat Erich Rosenfeld die Stadt Stadthagen – möglicherweise für die Stellung eines Entschädigungsantrags, den er 1953 eingereicht hatte – um eine Bestätigung, dass er von Januar 1935 bis zu seiner Auswanderung nach Israel in Stadthagen gewohnt habe. 1955 teilte er der Entschädigungsbehörde mit, dass er sich in finanzieller Notlage befinde und daher um bevorzugte Bearbeitung seines Antrags bitte.
Der Antrag auf Wiedergutmachung gestaltete sich schwierig und zog sich lange hin. Friedel Schirmer, damals Bundestagsabgeordneter, und Maria Meyer-Sevenich (Hildesheim), damals Landtagsabgeordnete, setzten sich für ihn ein. Zeitweise waren die Akten nicht auffindbar.  Erst nach Einschaltung mehrerer Anwälte erhielt er 1961 einen endgültigen Bescheid über eine Entschädigung zur Abgeltung aller Ansprüche.
Im März 1960 bat Erich Rosenfeld den Landkreis Schaumburg und die Stadt Stadthagen um Auskunft zu seiner Staatsangehörigkeit und zu seinem Religionsbekenntnis zwecks Wiedereinbürgerung.
Am 25. Juli 1983 verstarb Erich, der sich in Israel Mosche Rosenfeld nannte, im israelischen Hedara. Er war zuletzt wohnhaft in Pardess Hanna, Israel.