Alfred Jacobsohn

Name:

Alfred Jacobsohn

Alternative Namen:

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Geburtsdatum / -ort:

27.09.1870

Wohnort:

Bad Nenndorf

Beruf

Pensionsinhaber

Verwandschaftsverhältnisse:

Betrieb mit seiner Fau Franziska eine koschere Pension in der Parkstr./Ecke Harrenhorst mit einem Andachtsraum für jüdische Kurgäste

Emigration am / nach:

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Deportation am / nach:

15.07.1942, Theresienstadt, Ghetto
15.05.1944, Auschwitz /

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Anderes Schicksal:

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Todesdatum: / Todesort:

00.07.1944, Auschwitz

Anmerkung:

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Quellennachweis:

StABü Dep. 28 Acc. 2002/034 Nr. 75, Stolpersteine Bad Nenndorf. http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de887603

Alfred und Franziska Jacobsohn

Das Ehepaar Jacobsohn unterhielt in der Parkstraße/Ecke Harrenhorst die „Pension Adler“, die streng rituell geführt wurde und koscheres Essen anbot. Außerdem verfügte das Gebäude über einen Andachtsraum, in dem während der Saison ein Rabbiner aus Hannover wöchentlich den Sabbat feierte.
Das Pensionshaus – es wurde 1901 von den Geschwistern Adler errichtet und behielt seinen Namen auch unter den neuen Besitzern bei – sorgte zusammen mit der Heilquelle dafür, dass sich jedes Jahr etwa 100 jüdische Kurgäste in Bad Nenndorf einfanden.
Die Pension wurde vor dem Hintergrund der immer bedrohlicher werdenden politischen Situation für die Familie Jacobsohn im NS-Staat zum Ende der Saison 1937 geschlossen. Alfred Jacobsohn war mehrfach von Nationalsozialisten mit Steinen beworfen worden, eine seiner Angestellten wurde mit einer Anzeige gedroht, falls sie ihre Kontakte zu den Pensionsbesitzern nicht abbräche, und Ende 1937 wurde ein großer Stein in das Schlafzimmer der Jacobsohns geschleudert.
Familie Jacobsohn verzog deshalb nach Hamburg, von wo aus sie 1942 in das KZ Theresienstadt und am 15. Mai 1944 nach Auschwitz deportiert wurden.