Wilhelm Rosenfeld

Name:

Wilhelm Rosenfeld

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

24.12.1896
in Stadthagen

Wohnort:

Stadthagen

Beruf

Viehhändler

Verwandschaftsverhältnisse:

Sohn von Berta Rosenfeld in Stadthagen, Ehemann von Irma Rosenfeld in Stadthagen. S. auch Familientafel Rosenfeld

Emigration am / nach:

-
-

Deportation am / nach:

13.12.1941, Riga, Ghetto
- , Salaspils /

02.11.1943, Auschwitz

Anderes Schicksal:

Für tot erklärt

Todesdatum: / Todesort:

08.05.1945, Auschwitz

Anmerkung:

In Auschwitz verschollen; Todesdatum lt. Todeserklärung. 1942 Entlassung aus der Schaumburg-Lippischen Staatsangehörigkeit. Lt. Irma Rosenfeld KZ-Haft

Quellennachweis:

StABü L 4 Nr. 12364; L 4 Nr. 2007 u. 2040; L 121 b Nr. 428

Wilhelm Rosenfeld wurde als Sohn Bertha und Moses Rosenfelds am 24. Dezember 1896 in Stadthagen geboren. Er nahm als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil. 1930 übernahm er das Viehhandelsgeschäft seines Vaters. Er handelte überwiegend mit Großvieh, das er aus Ostfriesland nach Schaumburg-Lippe importierte. 1937 unterbanden die Nationalsozialisten den jüdischen Viehhandel, und Wilhelm Rosenfeld musste sein Viehgeschäft aufgeben.
Am 10. November 1938, dem Tag nach der „Reichskristallnacht”, wurde Wilhelm zusammen mit einer Gruppe Stadthäger Juden verhaftet und in das KZ Buchenwald verschleppt. Erst nach einigen Monaten wurde er wieder entlassen. 1939 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden der Jüdischen Kultusvereinigung in Stadthagen gewählt. Mehrmals beantragte er die Erteilung von Reisepässen, um mit seiner Familie nach Argentinien oder Bolivien auszuwandern. Im November 1939 erhielt er endlich eine Einreisegenehmigung für Chile, aber  der Familie gelang es nicht mehr auszureisen. Vermutlich konnte, bedingt durch den Kriegsausbruch, keine Schiffspassage mehr gebucht werden.
Zusammen mit seiner Frau Irma und ihrer Tochter Liesel wurde er am 13. Dezember 1941 in das Ghetto Riga deportiert. Nach wenigen Wochen trennte man ihn von seiner Familie und schickte ihn in das KZ Salaspils. Dort musste er schwere Erdarbeit verrichten. Nach der Auflösung des Männerlagers in Salaspils kehrte er völlig ausgehungert ins Ghetto Riga zurück, ehe er erneut in einem außerhalb gelegenen Lager zum Torfstechen eingesetzt wurde. Im Oktober 1943 brachte man ihn – offenbar nicht mehr arbeitsfähig – krank und ausgezehrt wieder zurück ins Ghetto nach Riga. Zusammen mit seiner Tochter transportierte man ihn am 2. November 1943 in das KZ Auschwitz. Nach dem Krieg ließ ihn seine Frau Irma mit Wirkung vom 8. Mai 1945, dem Tag der Befreiung, für tot erklären.