Sophie Katz

Name:

Sophie Katz
geb. Rinke

Alternative Namen:

Sofie

Geburtsdatum / -ort:

08.05.1906
in Stadthagen

Wohnort:

Stadthagen

Beruf

Putzmacherin, Schneiderin

Verwandschaftsverhältnisse:

Christliche Ehefrau von Alfred Katz in Stadthagen

Emigration am / nach:

21.12.1938
USA

Deportation am / nach:

-
- /

-

Anderes Schicksal:

-

Todesdatum: / Todesort:

03.10.1937, Stadthagen

Anmerkung:

Nicht jüdische Ehefrau des Alfred Katz; plant 1938 mit diesem die Auswanderung, evtl. in die USA.

Quellennachweis:

StABü L 4 N4. 9513

Alfred und Sophie Katz

Alfred Katz wurde am 10. Dezember 1905 als Sohn des jüdischen Viehhändlers Richard Katz und seiner Frau Fanny, geb. Grünbaum, in der Bäckerstraße 48 in Rinteln geboren. Alfred Katz besuchte hier von 1911 an die Volksschule und ging ab 1916 auf das örtliche Gymnasium. Später erlernte er den Beruf eines Schlachters. In diesem Beruf arbeitete er anschließend u. a. in Hamburg und Karlsruhe. Als Vertreter für fotografische Vergrößerungen bereiste er seit 1924/1925 fast ganz Deutschland. Zu dieser Zeit wohnte er in Stadthagen in der Bahnhofstraße 43. Am 9. September 1932 heiratete Alfred Katz die Damenschneiderin Marie Sophie Rinke, die christlichen Glaubens war. Sie wurde am 8. Mai 1906 als eines von vier Kindern der Eheleute Karl und Sophie Rinke, geb. Mensching, in Stadthagen geboren. Die Familie Rinke wohnte zu diesem Zeitpunkt in der Loccumer Straße 25. Sophie Marie Rinke besuchte sechs Jahre lang die Volksschule in Stadthagen und danach eine Fortbildungsschule. Etwa ab 1920 absolvierte sie eine Lehre als Putzmacherin und Damenschneiderin. Nach ihrer Meisterprüfung machte sie sich als Damenschneiderin selbstständig. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten ging nach ihren Angaben aufgrund ihres jüdischen Ehemanns ihr Verdienst stark zurück. Ende 1937 wurde Alfred Katz die Reiselegitimationskarte entzogen, so dass er ab Anfang 1938 über kein Einkommen mehr verfügte. Weil er auch seine Miete nicht mehr bezahlen konnte, zogen die Eheleute Katz wahrscheinlich in das Haus von Sophie Maries Eltern in der Loccumer Straße 25. Am 9. November 1938 wurde Alfred Katz im Hause seiner Schwiegereltern verhaftet; dabei wurden die Betten aufgeschnitten und die Reifen seines Autos beschädigt. Anschließend transportierte man ihn in das Konzentrationslager Buchenwald. Kurz nach seiner Entlassung, am 21. Dezember 1938, wanderte das Ehepaar Katz in die USA aus. Dort konnte es zunächst keine Arbeit finden. Alfred und Sophie arbeiteten später als Fabrikarbeiter. Im Herbst 1948 eröffnete Alfred Katz als Teilhaber einen kleinen Metzgerladen in New York, den er aber aus gesundheitlichen Gründen 1958 aufgeben musste. Am 27. März 1963 kehrte das Ehepaar nach Deutschland zurück. Am 1. Juli 1973 verstarb Alfred Katz mit 68 Jahren im Kreiskrankenhaus in Stadthagen. 3 Monate später, am 3. Oktober, starb Sophie Katz 67-jährig ebenfalls dort.