Kurt Adler

Kurt Adler wurde 1905 als jüngstes von sechs Kindern in Minden geboren. Seine Eltern waren Meier-Philipp Adler und Betty Adler, geb. Doernberg. Wie seine beiden Schwestern und drei Brüder wuchs er in Obernkirchen auf.
Kurt war als Handelsgehilfe im Wandergewerbe tätig; er handelte mit Waschmitteln, Kaffee und Kakao. Auch seine beiden Brüder Paul und Alfred zogen mit einem Auto über die Dörfer; sie boten dort Betten, Stoffe und Textilien an. Anders als Kurt betrieben die Brüder jeweils noch ein Ladengeschäft. Paul hatte ein Textilkaufhaus und Alfred ein Möbelmagazin, beide in der Langen Straße. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise gingen die Geschäfte seit Ende der zwanziger Jahre zunehmend schlechter.
Am 1. April 1933 – kurz nach der Amtsübernahme des Reichskanzleramtes durch Adolf Hitler (NSDAP) am 30. Januar desselben Jahres - kam es zu staatlich gesteuerten Boykottaufrufen und   -maßnahmen gegen jüdische Geschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte. Das trieb viele der Betroffenen in den wirtschaftlichen Bankrott.   
Kurt Adler flüchtete aufgrund der für ihn bedrohlichen politischen Situation schon sehr bald nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in die Niederlande. Dort lernte er wahrscheinlich seine aus Rumänien stammende Frau Bianka kennen, mit der er spätestens 1937 in das damalige Palästina (heute Israel) reiste. Seine Frau verstarb dort recht bald. Die Ehe mit Bianka war kinderlos geblieben. Über das weitere Schicksal Kurt Adlers ist bekannt, dass er später nach Neuseeland übersiedelte und dort 1984 in Auckland verstarb. Ein heute in Israel lebender Neffe erinnert sich daran, dass sein Onkel vor dem Umzug nach Neuseeland noch einige Zeit in den USA gelebt hat.
Familie Adler, die über Generationen das Leben in Obernkirchen maßgeblich mit prägte, wurde aufgrund der Nazi-Verbrechen auseinander gerissen und über 3 Kontinente verstreut.