Karl Meier

Name:

Karl Meier

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

00.00.1902
in Buchholz

Wohnort:

Stadthagen

Beruf

-

Verwandschaftsverhältnisse:

Ehemann der Auguste Meier

Emigration am / nach:

-
-

Deportation am / nach:

21.04.1933, KZ Moringen
- , KZ Oranienburg /

00.00.1934, KZ Esterwegen

Anderes Schicksal:

-

Todesdatum: / Todesort:

04.12.1989, Stadthagen

Anmerkung:

Weitere KZ-Aufenthalte:1934 KZEsterwegen, KZ Lichtenburg,

Quellennachweis:

-

1902 als neuntes Kind einer Arbeiterfamilie in Buchholz geboren, begann Karl Meier mit 14 Jahren eine Lehre als Korbflechter in einer Glasfabrik in Obernkirchen und wurde mit 17 Gewerkschaftsmitglied. Sein politisches Interesse wurde durch den 1. Weltkrieg und die Novemberrevolution von 1918 geweckt. Anfang 1920 trat er in die KPD ein. Nach seiner Tätigkeit als Kabelleger bei der Reichspost in Hamm arbeitete er bei der Wasserstraßen-verwaltung in Minden und war 1927 bis 1933 Betriebsratsvorsitzender des Transport-arbeiterverbandes im Kreis Stadthagen.
1931 wurde er zum Bürgervorsteher in Stadthagen und als einziger Kommunist zum Mitglied des schaumburg-lippischen Landtags gewählt. Im Herbst 1932 zog er für den Wahlkreis 16 (Südhannover-Braunschweig) in den Reichstag ein und wurde von seinem damaligen Arbeitgeber entlassen.
Um einer drohenden Verhaftung zu entgehen, tauchte er nach dem Reichstagsbrand in die Illegalität ab und versuchte, in Hannover den kommunistischen Widerstand zu organisieren. Am 21. April 1933 wurde er während eines konspirativen Treffens festgenommen und in das KZ Moringen verbracht, wo er schwer misshandelt wurde. Danach verbrachte ihn die Gestapo in das KZ Oranienburg. Auch seine Frau Auguste Meier wurde verhaftet und wegen illegaler Kurierdienste verurteilt. Unter strengen Auflagen entlassen, kam er im Juni 1934 wieder in „Schutzhaft“ und danach in das KZ Esterwegen. Seit Oktober 1934 lief in Berlin ein Verfahren gegen Meier wegen Hochverrates, daher wurde er in das KZ Lichtenburg verlegt. Im Dezember 1934 erfolgte – wieder unter Auflagen - die Entlassung nach Stadthagen. Nach erneuter kurzzeitiger Verhaftung tauchte er bei Verwandten in Bad Eilsen unter.
Nach Kriegsende gründete er zusammen mit dem späteren SPD-Bürgermeister Kunkel u.a. ein Komitee der Antifaschisten Stadthagen und kümmerte sich um die Verwaltung der Lebensmittellager am Mittellandkanal. Im August 1945 wurde er von den Alliierten zum Landrat und zum Oberkreisdirektor des Kreises Stadthagen ernannt. In dieser Zeit hat er sich besonders für Flüchtlinge, Kriegsheimkehrer, die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln sowie den Aufbau einer demokratischen Verwaltung eingesetzt.
Trotz seiner Verdienste wurde er nach der Zusammenlegung der Landkreise Stadthagen und Bückeburg zum Landkreis Schaumburg-Lippe aus dem Staatsdienst entlassen. Nach seinem Rückzug aus der Politik eröffnete er einen Tabakladen in der Innenstadt Stadthagens und beteiligte sich rege am gesellschaftlichen Leben. In der Öffentlichkeit wurde er als Zeitzeuge geschätzt und vielfach gewürdigt. Er starb am 4. Dezember 1989.