John Wolf

Name:

John Wolf

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

07.08.1890
in Stadthagen

Wohnort:

Stadthagen

Beruf

Lederhändler; seit 1930 Mitinhaber der Magnus Wolf OHG

Verwandschaftsverhältnisse:

Siehe Familientafel Wolf

Emigration am / nach:

-
-

Deportation am / nach:

28.07.1942, Theresienstadt, Ghetto
09.10.1944, Auschwitz /

-

Anderes Schicksal:

Für tot erklärt

Todesdatum: / Todesort:

31.12.1945, Auschwitz

Anmerkung:

In Auschwitz verschollen; Todesdatum lt. Todeserklärung. 1942 Entlassung aus der Schaumburg-Lippischen Staatsangehörigkeit

Quellennachweis:

StABü L 4 Nr. 2007 u. 2040; L 121 b Nr. 616

John Wolf wurde am 7. August 1890 als Sohn William und Bertha Wolfs in Stadthagen geboren. Er war das dritte von insgesamt fünf Kindern. Sein älterer Bruder Adolf Wolf fiel im Ersten Weltkrieg, eine Schwester starb kurz nach der Geburt. Er war der Bruder Paula Lilienfelds, geb. Wolf, und Gertrud Julia Rosenfelds, geb. Wolf.
Im Ersten Weltkrieg war er Soldat, verlor ein Bein und erhielt noch 1934 im Namen des „Führers“ und Reichskanzlers ein von Hindenburg gestiftetes Ehrenkreuz für Frontkämpfer.
Durch die ständigen Boykotte, zu denen die Nationalsozialisten aufriefen, wurde die Fa. Magnus Wolf wirtschaftlich so stark geschwächt, dass sie am 10. November 1938 aufgegeben werden musste.
Nach dem Tod seiner Mutter im November des Jahres 1941 sollte John Wolf deren Grundbesitz übernehmen und wollte dem Lederhändler Wilhelm Breuer das Vorkaufsrecht auf das Haus Am Markt 6 einräumen. Das geschah aber nicht mehr. Der Landrat in Stadthagen stellte fest, dass Anordnungen ergangen sind, die Grundstücksverträge mit jüdischen Einwohnern verbieten. Beide Häuser fielen 1942 an das Deutsche Reich.
Am 28. Juli 1942 wurde John Wolf (52 Jahre alt) zusammen mit seinem Onkel Max, dessen Frau Antonie, seiner Schwester Paula Lilienfeld und mit Berta Rosenfeld in das KZ Theresienstadt verschleppt und von dort in das KZ Auschwitz. Keiner von ihnen überlebte die Vernichtungslager. Alle wurden mit Wirkung zum 31. Dezember für tot erklärt.
Die beiden Häuser Am Markt 6 und 8 wurden im Zuge der Rückerstattung 1951 an Lotte und Kurt Rosenfeld (Kinder von Gertrud Julia Rosenfeld, geb. Wolf), den einzigen noch lebenden Nachkommen William Wolfs, zurückgegeben. Beide lebten in den USA. 1955 wurden das Haus Am Markt 6 an den Lederhändler Wilhelm Breuer und das Haus Am Markt 8 an den Rechtsanwalt Heinz-Ulrich Heine verkauft.