Ilse Weihl

Name:

Ilse Weihl

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

21.03.1915
in Giessen

Wohnort:

Bückeburg

Beruf

-

Verwandschaftsverhältnisse:

Tochter von Emil Weihl.

Emigration am / nach:

23.05.1934
Zwolle /Holland

Deportation am / nach:

-
- /

-

Anderes Schicksal:

-

Todesdatum: / Todesort:

-

Anmerkung:

Am 3.6.1935 nach Alt Karbe abgemeldet. Späterer Eintrag "Israel", also evtl. emigriert

Quellennachweis:

StABü Dep. 9 E Acc. 3/92 Nr. 81; L 102 a Nr. 1781

Emil, Ilse und Otto Weihl

Der Gießener Kaufmann Emil Weihl übernahm nach dem Tod von Aron Benario 1929 das Geschäft in der Schulstraße 1.
Das Kaufhaus Weihl litt seit 1933 wie alle anderen jüdischen Kaufhäuser der Stadt unter der Propaganda der Nationalsozialisten und wurde schließlich in den finanziellen Ruin getrieben. Emil Weihl entschloss sich daher, sein Geschäft zu schließen. Im April 1935 führte er einen Ausverkauf durch. Da die Ehefrau des Bürgermeisters Karl Wiehe zusammen mit ihrer Tochter im Kaufhaus Weihl einkaufte, geriet das Kaufhaus noch einmal in die Schlagzeilen der Presse. Der Chefredakteur der „Schaumburg“, Adolf Manns, nutzte diesen Einkauf der Bürgermeistergattin, um Karl Wiehe bloßzustellen.
Emil Weihl wurde auf diese Weise in die Intrige Adolf Manns gegen Bürgermeister Wiehe einbezogen und hatte neben dem persönlichen und beruflichen Schmerz auch noch diese Schmutzkampagne auszuhalten. Im Juli 1935 schloss er sein Kaufhaus, das von seinem bisherigen Angestellten Walter Engelke übernommen wurde.
1939 wanderte Emil Weihl mit zwei Kindern nach Zwolle in die Niederlande aus. Doch von dort kam er 1943 ins Vernichtungslager Sobibor. Sein Sohn Otto wurde 1943 nach Auschwitz deportiert. Beide wurden nach dem Krieg für tot erklärt.