Hermann Scheiberg

Name:

Hermann Scheiberg

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

11.05.1891
in Bückeburg

Wohnort:

Bückeburg

Beruf

Händler

Verwandschaftsverhältnisse:

Bruder von Bernhard und Rosa Scheiberg

Emigration am / nach:

17.04.1939
Shanghai / Chicago / USA

Deportation am / nach:

-
- /

-

Anderes Schicksal:

-

Todesdatum: / Todesort:

-

Anmerkung:

Passbild (1935) in Akte StABü L 102 a Nr. 1781.

Quellennachweis:

StABü Dep. 9 E Acc. 3/92 Nr. 81; L 102 a Nr. 1781

Die Wallstraße 2 war das Geburtshaus des späteren Händlers Hermann Scheiberg, Jahrgang 1891, das sich schon seit 1887 im Familienbesitz befand. Scheibergs Ehefrau Johanna war keine Jüdin.
Hermann Scheiberg war als einziger Jude der Stadt Bückeburg in einer Partei, und zwar in der SPD, aktiv. 1926 hatte er sich zusammen mit weiteren acht Juden der Stadt erfolgreich an einer Eingabe an die Landesregierung beteiligt, um einen Rede-Auftritt Adolf Hitlers in Bückeburg zu verbieten. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten war Scheiberg als SPD-Mitglied NS-Willkürmaßnahmen ausgeliefert. Mit zahlreichen anderen politischen Gegnern wurde er bereits 1933 zur Einschüchterung in so genannte Schutzhaft genommen und war zu Straßenbauarbeiten zwischen Bückeburg und Stadthagen eingesetzt.
Der Novemberpogrom von 1938 veranlasste auch die Scheibergs, sich Gedanken über eine Auswanderung zu machen. Wie auch alle anderen betroffenen Juden der Stadt wurde Scheiberg beim Verkauf seines Grundstückes samt Haus, Stall, Laden und Hofraum finanziell über den Tisch gezogen.
Bereits im März 1939 verzog Scheibergs Schwester Rosa, die Verkäuferin war, nach Hannover. Hermann und Johanna Scheiberg zogen einen Monat später, im April 1939, die Konsequenzen aus der unerträglichen Situation in Bückeburg, Über Shanghai wanderten sie schließlich nach Chicago in die Vereinigten Staaten von Amerika aus und retteten damit ihr Leben.