Henry Heinemann

Name:

Henry Heinemann

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

19.05.1864

Wohnort:

Rinteln

Beruf

-

Verwandschaftsverhältnisse:

-

Emigration am / nach:

-
-

Deportation am / nach:

-
- /

-

Anderes Schicksal:

-

Todesdatum: / Todesort:

09.08.1937, Rinteln

Anmerkung:

siehe Liste Gymn. Rinteln

Quellennachweis:

StABü Dep. 28 Acc. 2002/034 Nr. 75, Klaus, Juden, 190 (Grabstein)

Henry und Julius Heinemann

Die Familie Heinemann wohnte in der Bäckerstraße 53.
Henry Heinemann, geb. am 19.05.1864, wurde gedemütigt und ausgegrenzt und starb 1937 im Alter von 73 Jahren. Seine Frau Emma Heinemann war bereits 1926 gestorben.
Julius Heinemann, geb. 1888, der erste Sohn des Paares, gelang die Flucht nach Kuba. Er kehrte nach dem Krieg nach Deutschland zurück und wurde Richter am Oberlandesgericht in Celle.
Hermann Heinemann war der zweite Sohn, geboren am 30.03.1900. Seine Frau Edith wurde am 07.06.1899 geboren.
Hermann und Edith und ihren Kindern Vera und Eva gelang die Flucht nicht mehr. Hermann Heinemann wurde 1938 nach der Reichspogromnacht ins KZ Buchenwald verschleppt. Er musste mit seiner damals 14 Jahre alten Tochter Eva Zwangsarbeit bei der Firma Schröder und Wagner in Rinteln leisten.
1942 wurde die Familie aufgefordert, sich auf die Deportation vorzubereiten. Rucksäcke wurden besorgt, alle vier zogen mehrere Kleidungsstücke übereinander. Der Vater baute die Puppenwagen seiner Töchter um, um mehr Gepäck mitnehmen zu können. Am 31.März 1942 zogen die Eltern mit ihren weinenden Kindern durch die Straßen Rintelns zum Sammlungsplatz in der Dauestraße. Gut sichtbar für die Anwohner stiegen die Rintelner Juden dort in den Bus, der sie in die ehemalige Jüdische Gartenbauschule nach Hannover-Ahlem transportierte. Von dort erfolgte die Deportation in das Ghetto nach Warschau. Die Eltern Heinemann waren zu diesem Zeitpunkt 42, die Töchter Vera und Eva 15 und 12 Jahre alt.
Alle vier haben die Shoah nicht überlebt.