Hans Lachmann

Name:

Hans Lachmann

Alternative Namen:

Max
Langham

Geburtsdatum / -ort:

19.04.1918
in Stadthagen

Wohnort:

Stadthagen

Beruf

Kaufmann

Verwandschaftsverhältnisse:

Heirat 1941 mit Gertrude geb. Engel, 1942 Geburt Sohn Peter

Emigration am / nach:

06.07 1939
England / Australien

Deportation am / nach:

-
- /

-

Anderes Schicksal:

-

Todesdatum: / Todesort:

00.06.2014, Melbourne

Anmerkung:

Wohnte bei Familie Stahlhut Windmühlenstr. 21, nannte sich später Jack Langham

Quellennachweis:

Bartels, AK Juden in STH.

Hans Max Lachmann wurde am 19. April 1918 als Sohn Salo Lachmanns und seiner Ehefrau Emma, geb. Storch, in Stadthagen geboren.
Die Familie wohnte hier im Haus der Großeltern in der Bahnhofstraße 35. Sein Vater Salo übernahm nach dem Tod des Schwiegervaters im Jahr 1925 trotz schwerer Kriegsbeschädigung die „Eisen und Metall Rohproduktion“ (Altmetallhandlung). Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse nach dem Ersten Weltkrieg erlitt dieser einen Nervenzusammenbruch und schied schließlich durch Suizid aus dem Leben. Hans Max Lachmann war gerade zehn Jahre alt.
Nach der Grundschule besuchte Hans Max das „Realprogymnasium“ in Stadthagen. Seine Mutter bestritt den Lebensunterhalt für sich und den Jungen als Hausangestellte bei jüdischen Familien in verschiedenen deutschen Städten. Hans Max musste in Stadthagen bleiben und wurde durch seine „Kinderfrau“ Lina Scheper, geb. Stahlhut, die bei seinen Eltern als Hausangestellte tätig gewesen war, versorgt und betreut. Daher wohnte er auch während dieser Zeit im Haus der Familie Stahlhut in der Windmühlenstraße 21.
Von 1934 bis 1937 machte er in Hannover eine kaufmännische Lehre bei der Firma Gebr. Lenzberg & v. d. Walde. Im Anschluss an seine Lehrzeit arbeitete er noch bis zum April 1938 in der hannoverschen Firma, die ihn dann wegen der „Arisierung“ des Betriebes entlassen musste.
Danach wurde er ziemlich schnell in eine „Umschichtungsstelle“ der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland in Berlin-Niederschönhausen vermittelt. Dort kam er bis zum Juli 1939 in einer Tischlerei unter. Er erhielt Unterkunft und Verpflegung, aber keinerlei Bezahlung. Am 6. Juli 1939 gelang es ihm, nach England zu fliehen, wo er zunächst auf einer Lehrfarm unterkam. Nach seiner Internierung in Kanada kehrte er 1941 nach England zurück. Dort arbeitete er anfangs im Londoner Gebiet in verschiedenen Betrieben.
Hans Max Lachmann heiratete 1941 die Wienerin Gertrude, geb. Engel. 1942 wurde ihr Sohn Peter geboren.
Hans Max Lachmann hatte inzwischen seinen Namen in Jack Langham ändern lassen. Die Familie wanderte im März 1951 nach Australien aus. Er fand dort zunächst Arbeit als Schneider und machte sich später selbstständig. 1957 stellte er einen Antrag auf Entschädigung für Schäden im beruflichen Fortkommen. Nach langen Verhandlungen mit den deutschen Behörden erhielt er eine bescheidene Rente zugesprochen. Die Familie bewohnte zunächst einen Bungalow in Melbourne, später ein Altersappartement im nahegelegenen Burwood.
Jack Langham verstarb plötzlich im Juni 2014 nur drei Tage nach seiner Ehefrau.