Erich Stern

Erich Stern wurde am 30. August 1914 in Annen in Westfalen geboren. Familie Stern lebte in Witten. Nach der Beendigung der Schule machte Erich Stern von 1930 bis 1933 eine kaufmännische Lehre im Kaufhaus Alsberg. Nach mehreren Arbeitsstationen zog er Ende November 1937 nach Stadthagen in die Obernstraße 26 und begann, als Abteilungsleiter im Kaufhaus Lion in Stadthagen zu arbeiten.
Nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 wurde er mit den anderen jüdischen Stadthägern verhaftet und in das KZ Buchenwald verschleppt. Am 2. Februar 1939 entließ man Erich Stern aus der Haft; er musste anschließend 6 Monate Zwangsarbeit im Straßenbau verrichten. Nach seiner Entlassung aus der inzwischen „arisierten“ Firma Elias Lion besaß er kein Einkommen mehr.
Bereits seit seiner Entlassung aus dem Konzentrationslager betrieb Erich Stern seine Auswanderung. Zu diesem Zweck schulte er wohl auch auf den Beruf des Landwirts um und konnte schließlich im Mai 1940 über Berlin und Genua in die Dominikanische Republik auswandern. Dort lebte er wegen fehlender Arbeitsmöglichkeiten ausschließlich von der Unterstützung jüdischer Hilfsorganisationen. Anfang 1947 wanderte Erich Stern, der sich nun Eric Stern nannte, in die USA aus. Durch die Führung einer Frühstücksstube ab 1948 konnte er sich eine im Sinne des deutschen Bundesentschädigungsgesetzes ausreichende Lebensgrundlage erarbeiten.
Die Bundesrepublik Deutschland zahlte ihm in den 1950er Jahren sowohl für seine Haft im KZ Buchenwald eine Entschädigung von 300,- DM als auch für seinen Berufsschaden eine Kapital- Entschädigung sowie eine Ausgleichssumme für die entstandenen Auswanderungskosten.
Eric Stern ist am 2. Januar 1993 verstorben.