Emilie Trautmann
Name:
Emilie Trautmann
geb. Lion
Alternative Namen:
-
Geburtsdatum / -ort:
26.03.1885
in Obernkirchen
Wohnort:
Stadthagen
Beruf
-
Verwandschaftsverhältnisse:
Ehefrau des Moritz Trautmann; Schwester des Elias Lion in Obernkirchen bzw. Stadthagen
Emigration am / nach:
21.12.1939
Santiago de Chile
Deportation am / nach:
-
- /
-
Anderes Schicksal:
-
Todesdatum: / Todesort:
-
Anmerkung:
Lebt 1948 in Santiago de Chile. Die Familie Trautmann wanderte am 12.12.1939 nach Chile aus
Quellennachweis:
StABü L 121 b Nr. 314; L 4 Nr. 7903
Emilie Trautmann wurde als Emilie Lion am 26. März 1885 in Obernkirchen geboren. Ihr Großvater war 1826 aus dem hessischen Dorf Züntersbach zuerst nach Nienstädt und dann nach Obernkirchen gezogen. Dort hatte er zunächst als Metzger und später im Textilhandel gearbeitet. Am 4. August 1911 heiratete sie in Stadthagen Moritz Trautmann. Ihr Sohn Hans kam ein Jahr später, am 1. August 1912, zur Welt. Vermutlich führte sie entsprechend der damaligen Gewohnheit ganz traditionell den Haushalt ihrer Familie.
Unter den vielen Bedrohungen und Übergriffen der Nationalsozialisten hat sie sicher stark gelitten, besonders nach dem Überfall auf ihren Sohn Hans im Jahr 1935, der Morddrohung gegenüber ihrem Mann, dem Einwerfen von Fensterscheiben in ihrem Haus und der Verhaftung ihres Mannes im Jahr 1938. 1939 floh sie mit ihrer Familie nach Chile.
Als Alleinerbin des früheren Vermögens ihres Bruders Elias Lion und ihres Ehemanns Moritz Trautmann verzichtete sie nach dem Krieg auf jede Entschädigung für den zwangsweisen Verkauf des Kaufhauses Lion. Sie war der Auffassung, dass der Verkaufspreis angemessen gewesen sei und dass der Käufer Hagemeyer sich ehrenhaft verhalten habe. Allerdings beantragte sie eine Rückerstattung für den Verlust ihres sonstigen Vermögens. Nach einem langwierigen Verfahren erhielt sie ab 1954 erste Entschädigungszahlungen.