Theodor Benario

Name:

Theodor Benario

Alternative Namen:

Walter

Geburtsdatum / -ort:

17.10.1931
in Minden

Wohnort:

Bückeburg

Beruf

-

Verwandschaftsverhältnisse:

Sohn des Dr. Paul Benario

Emigration am / nach:

31.12.1938
Santiago de Chile

Deportation am / nach:

-
- /

-

Anderes Schicksal:

-

Todesdatum: / Todesort:

-

Anmerkung:

-

Quellennachweis:

StABü Dep. 9 E Acc. 3/92 Nr. 81

Dr. Paul, Friederike und Theodor Benario
Dr. Paul Benario, geboren 1890, baute nach seiner Ausbildung als Zahnarzt  1925 ein Haus in der Fürst-Ernst-Straße 43 - Ecke Bethelweg, das ihm als Wohnhaus und Praxis diente.
Als die Situation für jüdische Menschen im NS-Staat und damit auch in Bückeburg immer unerträglicher wurde, trug sich Dr. Benario mit Verkaufsabsichten, konnte zunächst jedoch keinen Käufer finden. Die Pogromnacht am 9.11.1938 veränderte sein Leben und das seiner Familie dramatisch. Er selbst wurde am 10. November verhaftet und ins KZ Buchenwald verschleppt. Seine Freilassung wurde nur mit der Auflage erpresst, bis zum Jahresende 1938 Deutschland zu verlassen Der Kaufpreis für sein Haus wurde immer weiter gedrückt und lag deutlich unter der Schätzung des Katasteramtes. Der Käufer des Hauses hatte nach Besichtigung des Hauses angeblich erhebliche Mängel entdeckt und wollte zunächst vom Vertrag zurücktreten. Unter dem Druck der bevorstehenden Ausreise akzeptierte Dr. Benario  schließlich das neue, reduzierte Angebot des Käufers.
Haus, Praxis und Heimat gingen der Familie Benario durch die skrupellose „Arisierung“ ihres Besitzes verloren, doch zumindest hatte sie ihr Leben durch die erzwungene Ausreise retten können. Am 31.12. 1938 wanderte Dr. Paul Benario mit seiner Ehefrau Friederike und seinem Sohn Theodor Walter über Amsterdam nach Santiago de Chile nach Südamerika aus.  
Am 5. Dezember 2006 wurden vor dem ehemaligen Arzthaus der Benarios drei Stolpersteine für Dr. Paul, Friederike und Theodor Benario verlegt.