Ruth Filler

Ruth Filler, geb. Adler, wurde 1929 in Hildesheim geboren. Ihre Eltern waren die Eheleute Philipp Adler aus Obernkirchen und Margarete, geb. Rothschild, aus Hildesheim. Nach der Eheschließung wohnten diese einige Zeit in Köln. Dort wurde 1923 Ruths Schwester Ingeborg geboren. Da Ruths Vater Philipp im elterlichen Geschäft seiner Frau, dem "Magazin Rothschild", Arbeit bekam, zogen die Adlers bald wieder zurück in die Domstadt.
Ruth war 9 Jahre alt, als ihre Eltern mit ihr und der älteren Schwester Ingeborg Anfang 1938 wegen des zunehmenden Nazi-Terrors nach Neuseeland flüchteten. Dort lebt die heute [Oktober 2016] 87-Jährige in einem Altersheim.
Ruths Tante Hildegard, die Schwester ihres Vaters, und deren Mann Julius Fürst bürgten für die Familie ihres Bruders und konnten so für diese die Einreiseerlaubnis beschaffen.   Hildegard und ihr Mann waren wegen der politischen Verhältnisse im Deutschen Reich bereits 1936 von Berlin aus nach Neuseeland geflüchtet.
1951 lernte Ruth in Australien ihren späteren Mann Sol Filler aus Polen kennen. Sie heirateten 1952 in Auckland. Aus der Ehe gingen die Töchter Debora (genannt Deb), geb. 1954, und Esther, verh. Haver, geb. 1956, hervor.  Deb ist Schauspielerin und wohnt heute in Kanada.  Esther lebt mit ihrer Familie in Neuseeland.  
Ruths Mann Sol Filler hatte während der Nazizeit ein besonders trauriges Schicksal zu ertragen. Er und sein jüngster Bruder Ben mussten 3 Jahre im KZ Auschwitz verbringen. Beide überlebten glücklicherweise. Sols über 80 Verwandten wurden jedoch bei einem Massaker einer deutschen Polizeieinheit an etwa 1500 Einwohnern seines Heimatortes Brzozow ermordet und in einem Massengrab verscharrt. Zur Erinnerung an dieses grausame Ereignis wurde dort nach dem Krieg ein Denkmal errichtet, bei dessen Einweihung das Ehepaar Filler anwesend war.  
Ruths Mann starb 1999 in Auckland.
Sie war 2008 im Alter von 79 Jahren, begleitet von ihrer Tochter Deb, zu einem Besuch in Obernkirchen. Deb war bereits 2005 als Schauspielerin zum ersten Mal hier gewesen, um im Festsaal des Stifts ihr Ein-Personen-Stück "Punch me in the Stomach“ (Schlag mich in den Bauch) aufzuführen.
Im November 2008 war Deb noch einmal in Obernkirchen, um bei der Vorstellung des Buchs "Jüdisches Leben in der Provinz" von Rolf-Bernd de Groot anwesend zu sein.