Lotte Schindel

Name:

Lotte Schindel
geb. Rosenfeld

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

08.08.1922
in Aachen

Wohnort:

Stadthagen

Beruf

-

Verwandschaftsverhältnisse:

Tochter von Gertrud Rosenfeld geb. Wolf, in Stadthagen. S. auch Familientafel Rosenfeld

Emigration am / nach:

14.06.1939
England / USA

Deportation am / nach:

-
- /

-

Anderes Schicksal:

-

Todesdatum: / Todesort:

00.00.2011, USA

Anmerkung:

s. Familientafel Rosenfeld - Schindel

Quellennachweis:

StABü L 102 a Nr. 1781

Lotte Schindel, geb. Rosenfeld, wurde am 8. August 1922 in Aachen geboren. Ihre Eltern waren die Stadthäger Hugo und Gertrud Rosenfeld. Lotte besuchte zunächst eine Schule in Aachen, zog dann aber nach dem Tod des Vaters im Mai 1930 mit ihrer Mutter Gertrud und ihrem einjährigen Bruder Kurt nach Stadthagen.
Lotte besuchte zwischen Oktober 1930 und Ostern 1938 die Bürgertöchterschule und das Reformrealprogymnasium in Stadthagen. Mit zunehmendem Einfluss der Nationalsozialisten in der Gesellschaft sahen sich Lotte und ihr Bruder immer häufiger verbalen und physischen Drohungen innerhalb wie außerhalb der Schule ausgesetzt. Nachdem es den Kindern verboten wurde, öffentliche Schulen zu besuchen, beschloss ihre Mutter, nach Berlin umzuziehen. Dort erlebte Lotte die Reichspogromnacht. In der Zeit vom Oktober 1938 bis zum Januar 1939 arbeitete sie als Praktikantin bei einem Ernährungswissenschaftler im Israelitischen Krankenheim in der Elsässerstraße 85.
Am 14. Juni 1939 verließ sie das Deutsche Reich. Von Bremerhaven aus reiste sie mit Verwandten nach Southampton, England. Direkt nach ihrer Ankunft in England begann Lotte, in verschiedenen Krankenhäusern zu arbeiten und startete bald eine Ausbildung zur Krankenschwester. Danach arbeitete sie als Stationsschwester.
1947 emigrierte sie in die USA. 1948 heiratete sie Lois Schindel. Sie hatten drei Söhne. Nachdem sie sich über ein Jahrzehnt nahezu ausschließlich ihren Kindern gewidmet hatte, kehrte Lotte ins Berufsleben als Krankenschwester zurück.
Lotte Schindel und ihr Bruder verloren durch die Judenverfolgung in Nazideutschland ihre Mutter, ihren Onkel, ihre Tanten, Cousins und Cousinen sowie ihre Großeltern – insgesamt mindestens 19 Verwandte zwischen 10 und 86 Jahren.
Lotte Schindel verstarb 2011 im Alter von 89 Jahren.