Fanny Philippsohn

Name:

Fanny Philippsohn
geb. Heilbrunn

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

24.04.1873
in Reichensachsen

Wohnort:

Obernkirchen

Beruf

-

Verwandschaftsverhältnisse:

Seit 1929 Witwe des Pferdehändlers Abraham Philippsohn

Emigration am / nach:

00.03.1940
Reading, Pennsylvania, USA

Deportation am / nach:

-
- /

-

Anderes Schicksal:

Der Totesort ist nicht gesichert

Todesdatum: / Todesort:

00.00.1951, New York

Anmerkung:

Am 16.6.1933 in Obernkirchen gemeldet. Lichtbild (1939) in Akte Dep. 29 Nr. 993

Quellennachweis:

StABü Dep. 29 Nr. 993 u. 995

Fanny Philippsohn, geb. Heilbrunn, wurde 1873 in Reichensachsen (heute Ortsteil der Gemeinde Wehretal in Hessen) geboren. Sie wohnte mit ihrem Mann, dem Pferdehändler Abraham Philippsohn, in Obernkirchen, Schluke, heute Nr. 5. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, die Tochter Gertrud und der Sohn Bernhard. Gertrud heiratete den Textilkaufmann Paul Adler.  
Fanny Philippsohn drängte vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen im Deutschen Reich ihre Tochter und ihren - trotz eines vorübergehenden Aufenthalts im KZ Buchenwald - zögerlich bleibenden Schwiegersohn zunächst vergeblich zur Flucht.
Als Fannys Sohn Bernhard, der von Hanau (Hessen) aus bereits 1937/1938 in die USA geflüchtet war, Ende 1938 Einreisepapiere für seine Mutter und die Familie seiner Schwester besorgt hatte und sich als Bürge zur Verfügung stellte, entschlossen sich Gertrud und Paul nach dem Beginn des 2. Weltkriegs aufgrund erneuten Drängens durch Fanny gerade noch rechtzeitig zur Flucht.
Fanny Philippsohn war zusammen mit der Familie ihres Schwiegersohns Paul Adler, ihrer Tochter Gertrud und ihres inzwischen 17jährigen Enkelsohnes Erich im März 1940 in die USA geflüchtet. Hilfreich war dabei auch, dass Paul Adlers Bruder Alfred mit Ehefrau Alice und Sohn Wolfgang bereits in den USA lebten und ebenfalls als Bürgen zur Verfügung standen. Außerdem wurden Fanny und die Familie Paul Adlers in ihren Ausreiseaktivitäten von der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland und dann in den USA von der internationalen jüdischen Hilfsorganisation (HIAS) unterstützt. Letztere leistete insbesondere große Hilfen bei der Wohnungs- und Arbeitssuche in der Stadt Reading, Bundesstaat Pennsylvania, wo sie Aufnahme fanden.
Fanny Philippsohn starb wahrscheinlich 1951 in einem Altersheim in New York.