Emma Philipp

Name:

Emma Philipp
geb. Storch

Alternative Namen:

Emmy
Lachmann

Geburtsdatum / -ort:

09.05.1894
in Stadthagen

Wohnort:

Stadthagen

Beruf

Wirtschafterin

Verwandschaftsverhältnisse:

Mutter von Hans Max Lachmann

Emigration am / nach:

00.06.1939
England / Australien

Deportation am / nach:

-
- /

-

Anderes Schicksal:

-

Todesdatum: / Todesort:

21.07.1965, Australien

Anmerkung:

-

Quellennachweis:

Bartels, AK Juden in STH.

Emma (genannt Emmy) Philipp, geb. Storch, verwitwete Lachmann, wurde am 9. Mai 1894 in Stadthagen als Tochter Michel Hermann Storchs und seiner Ehefrau Helene, geb. Meier, geboren. Ihre beiden Söhne Max und Alfred Storch fielen im Ersten Weltkrieg. Ein Grabstein auf dem Jüdischen Friedhof erinnert an sie. Ihre Tochter Margarethe wurde in einem KZ umgebracht.
Emma Philipp besuchte nach der höheren Mädchenschule ein Jahr lang die Haushaltsschule in Ahlem bei Hannover. Am 11. September 1917 heiratete sie Salo Lachmann. Am 18. April 1918 wurde ihr Sohn Hans Max geboren. Die Familie wohnte dann in der Bahnhofstraße 34 in einer Etagenwohnung. Ihr Ehemann diente im Ersten Weltkrieg als Soldat und kam schwer verwundet zurück. Er betätigte sich in der Firma ihres Vaters, der 1925 verstarb. Salo Lachmann beendete sein Leben 1928 durch Suizid.
Um den Lebensunterhalt für sich und ihren Sohn zu sichern, war Emma Philipp ab 1930 an verschiedenen Orten (Köln, Bochum, Recklinghausen, Stettin und Hannover) in Privatfamilien als Wirtschafterin tätig. Ihren Sohn hatte sie in Stadthagen in Obhut der Familie Stahlhut zurücklassen müssen. Da es auch in jüdischen Haushalten immer schwieriger wurde, eine Anstellung zu finden, entschloss sie sich, Deutschland zu verlassen.
Sie emigrierte im Juni 1939 zu ihrem Sohn nach England. Dort hatte sie als „feindliche Ausländerin“ größte Schwierigkeiten, Arbeit zu bekommen. Sie war daher auf die Unterstützung durch eine jüdische Organisation angewiesen. Am 3. August 1939 heiratete sie in zweiter Ehe Hermann Philipp. Das Ehepaar trennte sich jedoch 1943 wieder.
1947 erhielt Emma Philipp die britische Staatsangehörigkeit. Sie erlernte noch das Schneiderhandwerk und arbeitete darin in den folgenden Jahren in verschieden Firmen.
Im Februar 1950 wanderte sie nach Australien aus, wohin ihr der Sohn Hans Max 1951 folgte. Als sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten konnte, beantragte sie in Deutschland aufgrund ihrer Verfolgung durch das Naziregime eine Rente. Diese wurde ihr ab 1.April 1960 gewährt. Emma Philipp verstarb am 21.Juli 1965.